Mein herz klopfte heftig. Wieso bloß? Dann fiel es mir ein. Deswegen hatte ich auch auf die Umarmung vorhin reagiert. Seit ninas tod hatte ich nicht mehr zugelassen dass mich irgendwer berührte. Ich kämpfte mit mir. Ich sollte nicht zulassen dass irgendjemand wieder meine Zuneigung gewann! Ich...wollte nicht noch jemanden verlieren. Ich stand abrupt auf und sah sie hektisch an, aber in meinen augen sah man meine angst und meine unsicherheit. "Es...tut mir leid...es liegt nicht an dir" stammelte ich und drehte mich abrupt um. Dann rannte ich zum ---> See

<----'See' Touka & Chela

Mit einem breiten Lächeln tappte ich mit Touka durch die Innenstadt und hüpfte mehr als ich eigentlich lief. Inzwischen hatte ich eine rote Kappe auf meinem Kopf aufgezogen, die meine Hörner verdecken sollten. Bei einem Schild, dass vor dem Café hing hielt ich inne und starrte es mit schief gelegten Kopf an. "Beeaaau....", versuchte ich den Namen des Cafés zu lesen und sah dann wieder zu Touka. "Ist es das?"

Lächelnd sah ich zu Chela, da ich sie durch ihre Übermotivation ziemlich süß fand. Ich blieb ebenfalls vor dem Café stehen und musste leise lachen. "Beau. Das ist französisch und heißt so viel wie 'schön'.", erklärte ich und hielt ihr dann die Tür offen, damit sie rein konnte. Als sie drinnen war, ging ich als Nächstes rein.

"Oooh...", machte ich nun aufgeklärt und trat in das Café ein, hielt aber kurz nochmal inne und verbeugte mich höflich vor der Ghulin. "Dankeschön.", sagte ich dabei grinsend, bevor ich schließlich mittem im Gebäude stand und mich mit neugierigen Augen umblickte. Ein großer, von Fenstern hell beleuchterter Raum erstreckte sich vor uns mit einigen Tischen und Stühlen, wie es in einem Café üblich, aber für mich sogut wie Neuland war. Ein langer Tresen schlängelte sich in der Nähe der Wand entlang, wo einige Anstellte an etwas herum fixsten und mit silberem Tablett dann elegant zu der Kundschaft strackste. Meine Augen leuchteten, als ich das Eis darauf sah, in diesem Fall ein Früchtebecher, der mit vielem unterschiedlichen Obstsorten und einen Häubchen Sahne, auf dem sich wiederum ein Keks befand, angereichert war. Mein Blick glitt etwas weiter umher und sah sich nach einem freien Tisch um, bis er schließlich an einem, der am Fenster stand, haften blieb. "Hier, der ist noch frei.", sagte ich mit ausgestreckten Finger und ging auf ihn zu.

Ich merkte, dass das ganze für Chela neu war, aber für mich war das alltäglich, da ich selber schon mit 14 Jahren anfing, in einem Café zu arbeiten. Hier war es aber das genaue Gegenteil vom Anteiku, da es viel moderner und arbeitsaufwendiger aussah. Schließlich sah ich Gedanken weggerissen zu Chela, als sie auf einen Tisch deutete.
Knapp nickend folgte ich ihr und setzte mich an den Tisch und sah die Speisekarte an, was eigentlich ziemlich unnötig war. Ich konnte ja nur einen Kaffee bestellen, der würde aber bestimmt nicht so gut sein wie von Yoshimura.

Ich setzte mich gegenüber von ihr und nahm ebenfalls eine Speisekarte zur Hand. Mustern ging ich durch die Liste der Eissorten, eine schöner als die andere, was meine Entscheidung ziemlich erschwerte. Sollte ich einen einfachen Schokobecher oder doch lieber 'Erdbeertraum' bestellen. Diese Frage schwirrte mir durch den Kopf und ich überlegte weiterhin mit Zeigefinger und Daumen auf mein Kinn gelegt.

Ich legte die Karte wieder weg und schlug meine Beine übereinander, während ich mich etwas weiter hier umsah und auf Chela wartete, bis sie sich entschied. Wie es wohl Hinami und den anderen geht, fragte ich mich gedankenversunken.
"Weißt du schon, was du bestellst?", fragte ich schließlich und sah zu ihr, woraufhin ich mich wieder normal hinsetzte.

Ein bisschen überlegte ich noch, dann nickte ich mit einem Grinsen. "Ich denke ich nehme das...", sagte ich und deutete auf das Bild mit dem Schokobecher darauf, was in meinem Fall nicht wirklich verwunderlich war. Fröhlich klappte ich die Karte wieder zusammen und steckte sie feinsäuberlich wieder in dieses Metalldinges, wo die Karten zusammenhielt.

Ich sah mir das Bild kurz an, nickte lächelnd und wartete, bis ein Kellner zu uns kam. Bald kreuzte auch schon ein Angestellter auf und nahm unsere Bestellungen auf. Als dieser mit den Notizen auf seinem Schreibblock auch schon wieder verschwand, sah ich zu Chela. "Was anderes als Kaffee, kann ich wohl nicht nehmen...", murrte ich und tippte mit meinem Finger eine Melodie auf den Tisch.

Ich musterte den Kellner, einen realtiv noch jungen, hübschen Mann mit einem Strahlelächeln, und lächelte zurück, habe aber tatsächlich nur mein Eis im Kopf, auf das ich nun mit stiller Vorfreude wartete. Mein Blick ging wieder zu Touka, die etwas grimmig dreinschaute und ich empfand innerlich Beileid für sie, andererseits fragte ich mich, wie Menschenfleisch wohl schmeckte, was ich aber dann doch nicht laut aussprechen wollte, während andere Menschen sich um uns tummelten. Ich lauschte etwas ihrem rhytmischen Fingergeklopfe und sah hinaus aus dem Fenster. Ab und zu fuhren ein paar von diesen Knattermonstern vorbei, auch Autos genannt, während einige Menschen zwischendrin an das Glas vorbei liefen.

Ich seufzte leise und sah ebenfalls schweigend aus dem Fenster, währenddessen ich mir ein paar Gedanken machte. Aber nach kurzer Zeit wurde ich von diesen wieder weggerissen, als der Kellner mit einem Schokobecher und Kaffee antänzelte. Er servierte lächelnd die Bestellung auf den Tisch, wünschte knapp einen guten Appetit und machte sich an die nächsten Gäste ran.
Kurz musterte ich meine Tasse und nahm sie sie schließlich. Dann trank ich einen Schluck, das ganze hier erinnerte mich schon ein wenig an Tokio.

Mit einem Glitzern in den Augen betrachteten ich den Eisbecher von allen Seiten, bevor ich den Keks von der Sahne nahm, diese in dem Schokoladeneis dippte und dann vorsichtig davon abbiss. Begeistert blitzte mein Blick auf bei dem des erfrischenden und gleichzeigig süßen Geschmacks, griff zum Löffel und begann das Eis förmlich in mich hinein zu schaufeln.

Ich musste mir ein Lachen unterdrücken, als sie das Eis so fasziniert begaffte. "Ich glaube, ich werde dir demnächst noch mehr Sachen zeigen, die dich so begeistern werden.", grinste ich und nippte an meinem Kaffee.

Ich sah auf und schaute sie an. Mein Mund war gesprenkelt von dunklen Schokoladenstücken und Sahne. "Au ja!", rief ich zugleich und strahlte dabei über das ganze Gesicht.